Elys
Elys
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EINREICHUNG Nr. 520
Das ehemalige Coop-Verteilzentrum wurde im Rahmen der Gesamtentwicklung Volta Nord in ein Kultur- und Gewerbehaus umgewandelt und dabei zu einem Vorzeigeprojekt für nachhaltiges und ressourcenschonendes Bauen.
Ganze 1000 m2 Fassadenfläche wurden hauptsächlich aus wiederverwendetem Baumaterial geschaffen, darunter Leimbinder aus Rückbauholz und Holzrahmenbauelemente mit recycelten Steinwolldämmresten. Neuwertige Fenster aus Überproduktionen und 2000 m2 demontierte Trapezbleche von benachbarten Rückbauten wurden integriert, was zu einer lebhaften Gestaltung der Aussenhülle des Gebäudes führte. Nicht nur diese baulichen Massnahmen, sondern auch jene in Bezug auf eine langfristige Nutzung sind integraler Bestandteil des Projekts. Durch die flexible Stützenstruktur kann beinahe jede Nutzung in den Bau integriert werden und so verschiedensten Akteur:innen auf kurze sowie lange Sicht ein breites Angebot zur Verfügung gestellt werden.
Texte Davos Kriterien (Selbstevaluation)
Gouvernanz
Interdisziplänere Erarbeitung (Denkstatt, Zirkular, IBS); Fokus IBS auf ökologischem und gesellschaftlich nachhaltigem Quartier; Akzeptanz in der Bevölkerung durch Erhalt für Identifikation; niedrige Mieten für niederschwelliges Angebot für quartierorientiertes Gewerbe und Kleinunternehmen.
Funktionalität
Breites Nutzungsangebot für unterschiedliches Publikum; heterogene Nut-zer:innenschaft (Sportangebote, Cafe, etc.), Ort des gesellschaftlichen Austauschs, barrierefrei erschliessbar; zukunftsfähiger Ort durch Flexibilität im Raumprogramm; wahrt gleichzeitig sein baukulturelles Erbe durch Wiedereinsatz von lokalen rückgebauten Material; Sowohl zu Fuss, mit Velo oder mit der Tram erreichbar; sehr hell -> Innenhof für bessere Lichtsituation geschaffen, trotzdem nicht einsehbar.
Umwelt
Gesamter Lebenszyklus ist mitgedacht; Design for Disassembly/Systemtrennung, flexible Anpassbarkeit der Grundrisse; Massnahmen zur Eindämmung des Klimawandels: Suffizienz: Reduce: minimalen Eingriffstiefe beim Umbau, Re-Use: Wiederverwendung von Materialien, Erhalt der des Gebäudes; fördert nachhaltige Mobilität (Tram; Velo; Freiwerk (inkludiert Fahrradwerkstatt).
Wirtschaft
Das Elys steigert die langfristige Attraktivität der Umgebung durch sein vielfältiges Angebot, die Nähe zur Schule, zum Novartis Campus, das neue Wohnquartier Lysbüchel; Wertsteigerung durch flexible Anpassbarkeit an Nutzer:innen Anforderungen oder sozialpolitische Entwicklungen; langer Lebenszyklus bzw. geringere Unterhaltskosten durch Systemtrennung, die einfacheres Austauschen oder Ertüchtigen von einzelnen Bauteilen ermöglicht.
Vielfalt
Beugt zunehmender Segregation durch aktive Integration verschiedener Nut-zer:innengruppen vor (Alt/jung: Grundschule; Alevitisches Kulturzentrum Regio Basel; Reconnecting Circles; gemeinschaftliche Werkstätten fördern das voneinander lernen, etc.); private sowie öffentliche Räume werden angeboten (Förderung von Work-shops/Veranstaltungen, etc.).
Kontext
Das Elys entstand im Dialog mit der Gesamtentwicklung des Lysbüchel-Areals durch die Stiftung Habitat; bietet identitätsstiftende Ergänzung für das Quartier und verknüpft es gleichzeitig mit dem Rest der Stadt; gliedert sich äusserlich/materiell gut in den Rest der Siedlung ein und behält trotzdem seinen eigenen Charakter durch die aussergewöhnliche Fassadengestaltung; baukulturelles Erbe wird mit einbezogen (ehem. Coop Verteilzentrum + Materialien aus Rückbauten des Areals).
Genius Loci
Unverwechselbarkeit des Ortes/identitätsstiftend: Pilotprojekt für Wiederverwendung; verschiedenste Nutzungen/Aktivitäten in Kombination mit kulturellen Räumen; Ortsverbundenheit für Bewohner:innen des Areals; der Ort trägt zum räumlichen und sozialen Zusammenhalt bei, indem er soziale Interaktionsmöglichkeiten schafft; lokale und regionale Werte werden durch wieder aufgreifen der Materialität respektiert und sichtbar gemacht („Die Geschichte des Ortes wird neu interpretiert und weitergegeben“)
Schönheit
Entspricht nicht dem klassischen ästhetischen Bild der Symmetrie etc. dadurch interessant; Wohlfühlcharakter + spiegelt Geschichte des Bauprozesses bzw. der Materialbeschaffung wider.
Eigenschaften
Ort
Basel
Baukategorie (SIA 102)
Industrie und Gewerbe
Art der Aufgabe
Umbau
Art des Verfahrens
Offerte
Baukosten in CHF (SIA 416)
-
Geschossfläche in m² (SIA 416)
32’400 m2
Planung
2015 → 2020
Fertigstellung
2018 → 2021
Inbetriebnahme
2020
Projektbeteiligte
Architektur
Bauherrschaft
Bauingenieurwesen
Jauslin + Stebler AG, Basel
HLKS-Planung
Haustec Engineering AG, Liestal
Andere
Rapp Infra AG, Basel
Elektroplanung
Pro Engineering AG, Basel
Bauphysik
Gruner AG, Basel
Andere
Peter Deubelbeiss AG, Diegten
Andere
Foppa AG, Zizers
Andere
DieAufzugBerater, Lörrach
Signaletik
Lengsfeld designkonzepte GmbH
Verkehrsplanung
Keller Rudolf & Partner, Muttenz