Eisstadion Davos
Eisstadion Davos
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EINREICHUNG Nr. 243
Das Projekt bereinigt die über die Jahrzehnte gewachsenem Anbauten und Strukturen des Hauptbaus. Durch die Einführung des umlaufenden, oktogonalen Volumens entsteht ein alles verbindender Umgang. Die ursprünglich symmetrische Halle wird nordseitig zugunsten des neuen Raumangebotes verlängert. Die Nordseite bildet auch gleich den neuen Hauptzugang zum Stadion. Durch den Umgang im ersten Obergeschoss bewegen sich die Zuschauer in den jeweiligen Sektor und finden dazugehörende Buvetten und Pausenaufenthaltsflächen. Die vorhandene Holzträgerstruktur der Halle bleibt erhalten, während die ehemaligen Polycarbonatfassaden in den Dachgiebeln neuen, dunklen, imprägnierten Holzfassadenflächen mit feiner Gliederung weichen. Sie sind abgestimmt auf die Raumbedürfnisse auf der Nord- und Südseite verglast und auf der Ost- und Westseite geschlossen. Durch bewusste, reduzierte Verwendung von Materialien bezieht man die ursprünglichen und belassenen Strukturen in den Entwurf mit ein.
Texte Davos Kriterien (Selbstevaluation)
Gouvernanz
Das Projekt Eisstadion Davos betont die Bedeutung von Gouvernanz durch die partizipative Einbindung von Bevölkerung, Fans und lokalen Interessengruppen. Die Priorisierung des lokalen Gewerbes und Handwerks stärkte die regionale Wirtschaft und förderte die Zusammenarbeit mit überregionalen Grossunternehmen. Diese integrative Herangehensweise sicherte soziale Akzeptanz und nutzte lokale Ressourcen optimal, was das Projekt sowohl erfolgreich als auch nachhaltig machte.
Funktionalität
Mit dem Entscheid des Erhalts des Bestandes und diesen durch optimale Eingriffe und Erweiterungen effizienter zu gestalten, konnte ein grosser Teil an Ressourcen eingespart werden. Der neu eingeführte Ringbau löste die offensichtlichen, betrieblichen, sicherheitstechnischen und logistischen Probleme des Stadions elegant. Die Verwendung primär lokaler und roher Baustoffe wie Holz und Beton zeugen von einer hochgradigen Effizienz und Nachhaltigkeit.
Umwelt
Der Grossteil des Gebäudes, insbesondere die statische Grundkonstruktion und das beeindruckende Dach, konnte bewahrt werden. Durch strategisch sinnvolle Erweiterungen und den Einsatz von natürlichen Materialien wie lokalem Holz und Beton aus regionalen Produktionsstätten wurde der Umweltaspekt zusätzlich berücksichtigt. Sowohl die Haustechnik als auch die Eistechnik wurden modernisiert und auf umweltfreundliche, nachhaltige Systeme umgestellt.
Wirtschaft
Aus wirtschaftlicher Perspektive wurde im Projekt gezielt auf robuste und kosteneffiziente Materialien gesetzt. Die Auswahl von Holz, das aufgrund seines geringen Gewichts eine optimale statische Lösung bietet, und die Verwendung von rohem Beton im Erdgeschoss und im Inneren des Gebäudes garantieren eine lange Lebensdauer und Beständigkeit. Diese Materialentscheidungen tragen nicht nur zur Langlebigkeit bei, sondern spiegeln auch eine wirtschaftlich nachhaltige Planung wider.
Vielfalt
Ein Stadion ist ein Ort der Vielfalt, der Menschen unterschiedlicher Altersgruppen, Herkünfte und sozialer Hintergründe vereint. Die Einführung des umlaufenden Ringes ermöglicht einen barrierefreien Zugang zu allen Sektoren. Somit kann das Angebot von allen Besucherinnen und Besuchern gleichermaßen wahrgenommen und genossen werden.
Kontext
Zu diesem Kriterium wurden keine Angaben gemacht.
Genius Loci
Über die Jahre verlor das Stadion durch viele kleine bauliche Eingriffe seine ursprüngliche architektonische Qualität. Durch präzise und gezielte Eingriffe konnte das Gebäude wieder in seinem ursprünglichen Glanz erstrahlen. Diese Massnahmen ermöglichten es eine neue zeitlose architektonische Ikone zu schaffen - eine "Kathedrale des Sports", die den Geist des Ortes (Genius Loci) in sich trägt.
Schönheit
Das Eisstadion Davos, ein architektonisches Juwel inmitten der Alpen. Seine feingliedrige Fassade, die rohen, ursprünglichen materialen Holz und Beton, steht in beeindruckendem Dialog mit der alpinen Landschaft. So wird es zu mehr als nur einem Sportort – eine ikonenhafte Erscheinung, die zu einem Wahrzeichen von Davos wird. Hier verschmelzen Natur und Architektur zu einem atemberaubenden Gesamtbild.
Eigenschaften
Ort
Davos
Baukategorie (SIA 102)
Freizeit, Sport und Erholung
Art der Aufgabe
Sanierung
Art des Verfahrens
Wettbewerb
Beschaffungsform
Selektives Verfahren
Baukosten in CHF (SIA 416)
20'900'000
Geschossfläche in m² (SIA 416)
16'410
Planung
2016 → 2017
Fertigstellung
2018 → 2021
Inbetriebnahme
2020
Projektbeteiligte