Sportzentrum Kerenzerberg
Sportzentrum Kerenzerberg
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EINREICHUNG Nr. 290
Das Erweiterungs-Projekt schafft durch die Setzung eines markanten Hochbaus an der Hangkante einen baulichen Akzent. Südseitig wird die bestehende Sporthalle als topografischer Eingriff durch die neue Sporthalle mit Werkhof ergänzt. Dies führt zu einer stärkeren Fassung des Aussenraumes und ordnet die Anlage sowohl räumlich wie funktional neu. Der neungeschossige Unterkunftstrakt wird durch einen eingeschossigen Flachbau mit dem Hauptgebäude verbunden. Dabei ordnen zwei Lichthöfe die Struktur der neuen Gemeinschafts- und Theorieräume und führen Tageslicht ins Untergeschoss. Im Bereich der Sporthallen werden zwei weitere Lichthöfe gesetzt, welche an der Schnittstelle von Alt- und Neubau Tageslicht spenden. Davon ausgehend entwickelt sich die Sporthalle mit den längsseitig angeordneten Nebenräumen über drei Etagen und findet im Werkhof ihren oberen Abschluss. Durch die Setzung der beiden neuen Programmteile wird das Untergeschoss zu einem Ort der Vernetzung, der Alt und Neu verbindet.
Texte Davos Kriterien (Selbstevaluation)
Gouvernanz
Die Anlage des SZK ist seit 1970 aufgrund stetig steigender Nachfrage baulich stark gewachsen. Im Hinblick auf eine Konsolidierung und eine strukturierte Weiterentwicklung wurde mit präzisen Vorabklärungen in Form einer Machbarkeitsstudie seitens Betreiber und Bauherrschaft ein zukunftsgerichtetes Nutzungskonzepts mit Raumprogramm definiert. Dies stellte die Basis für einen Projektwettbewerb auf Präqualifikation dar, aus dem das nun realisierte Projekt als Sieger hervorgegangen ist.
Funktionalität
Das SZK als Institution ist dem Breiten- und Leistungssport verpflichtet und bietet mit seinem Angebot an Sportanlagen und Beherbergungsräumen eine Plattform, die pro Jahr von vielen Vereinen, Verbänden wie auch von staatlichen Institutionen zur Ausbildung und zu Trainingszwecken genutzt wird. Durch die hier gelebte Kultur und die hohe Qualität der Anlagen und Dienstleistungen stellt das SZK für Gäste und MItarbeitende einen Ort mit hoher Identität dar.
Umwelt
Die Ausbauetappen bis 2015 hatten zu einem baulichen Konglomerat geführt, dessen räumliche und funktionale Kohärenz nicht in allen Teilen gegeben war. Mit der nun erfolgten Sanierung der Bestandesbauten, einem moderaten Rückbau des ZImmertraktes und Ergänzung mit einer Dreifachsporthalle und einem neuen Beherbergungstrakt wurde der Bestand aufgewertet und komplettiert. Dies geschah ohne dass der bauliche Perimeter zu Lasten der umgebenden Natur ausgedehnt werden musste.
Wirtschaft
Das SZK ist eine Institution, welche einen Grossteil ihrer Mittel aus dem Lotteriefonds des Kantons Zürich bezieht und es so möglich macht, dass die Preise für Gäste unter dem Selbstkostenpreis liegen. Zudem ist das SZK in Filzbach der grösste Arbeitgeber und verfügt über eine hohe Akzeptanz in der Bevölkerung. Die Bauten sind Sinnbild dieser Kultur, sie zeichnen sich durch eine hohe Ökonomie der eingesetzten Mittel genauso wie durch eine prägnante Gestalt aus.
Vielfalt
Das SZK ist ein offener Ort, ein Campus, auf dem sich Menschen mit unterschiedlicher Herkunft und sportlichem Hintergrund begegnen. Durch die Vielfalt des Angebots und durch die Chance, für die Dauer des Aufenthaltes Gemeinschaftlichkeit zu fördern, entsteht eine Kultur, welche die Gäste nach der Abreise in ihren Alltag mitnehmen sollen.
Kontext
Die Lage des SZK auf der Geländeterrasse oberhalb des Walensees ist von besonderer Qualität. Der Weitblick auf die Berge kontrastiert dabei mit der Dichte und Vielfalt der gebauten Innen- und Aussenräume. Die starke Silhouette des Unterkunftstraktes wirkt zeichenhaft und trägt durch ihre Sichtbarkeit auch zur Präsenz der Institution im Landschaftskontext bei.
Genius Loci
Die gebaute Landschaft des SZK ist ein Ort, an dem Menschen sich in der Gruppe intensiv einer sportlichen Betätigung widmen, meist während mehrerer Tage. Der Campus mit seinem ganz unterschiedlichen Angebot an Räumen und Funktionen lebt dabei genauso von der Qualität der gebauten Landschaft wie von der Szenerie der umgebenden Natur. All dies verleiht dem Ort als Ganzes eine Unverwechselbarkeit.
Schönheit
Der Bestand war geprägt durch eine Serie von Baukörpern, deren giebelständige Setzung zum See - gepaart mit einer architektonischen Sprache in Beton und Holz - den Geist der 1970er Jahre verströmte und aus der Zeit gefallen schien. Durch Rückbauten und die Ergänzung mit neuen, ebenfalls in Beton erstellten Baukörpern wurde die Anlage überformt und räumlich komplettiert. Die Innenräume, mit Raumabfolgen entlang mehrerer Innenhöfe, verdichten das Ensemble zu einem vielfältigen Ganzen.
Eigenschaften
Ort
Panoramastrasse, Filzbach
Baukategorie (SIA 102)
Freizeit, Sport und Erholung
Art der Aufgabe
Neubau
Art des Verfahrens
Wettbewerb
Beschaffungsform
Selektives Verfahren
Baukosten in CHF (SIA 416)
42 Mio
Geschossfläche in m² (SIA 416)
12'193
Planung
2015 → 2020
Fertigstellung
2019 → 2021
Inbetriebnahme
2021