Neuer Lindengarten Birsfelden
Neuer Lindengarten Birsfelden
013
EINREICHUNG Nr. 381
Der «Neue Lindengarten“ besteht aus neun Wohnungen auf fünf Ebenen mit zwei Wohnungen auf jeder Etage und einer Attikawohnung im Dachgeschoss. Oberflächen wurden nicht veredelt und roh belassen. Um einen zentralen Erschliessungskern reihen sich die Wohnräume, tragend ist nur der Erschließungskern und die Aussenfassade, dazwischen ist eine Leichtbausystem, dass die Flexibilität der Grundrisse in Zukunft zulässt. Es gibt keine Korridore, man geht von Raum zu Raum in einer Enfilage.
Das Konzept für diese begrünten versetzten Balkone war, den sozialen Aspekt unter den Mietern zu stärken. Große Blumentöpfe, von VOLPATOHATZ entworfen , wurden auf jedem Balkon direkt unter jeder Rankhilfe platziert. Kletterpflanzen klettern den Rankhilfen entlang, um die Unterseite des Balkons zu erreichen und schließlich die Brüstung des Nachbarn zu umhüllen. wobei diese Pflanzen den Mietern einen Grund geben, sich um ihre Pflanzen zu kümmern, auch dem Nachbar zuliebe.
Texte Davos Kriterien (Selbstevaluation)
Gouvernanz
Das Haus und seine Umgebung haben eine grüne Insel geschaffen in einer ehemals voll versiegelten Umgebung. Das Landschaftskonzept für die Fassade sollte eine sinnvollere Anpassung einer einfachen grünen Fassade schaffen. Die in Kaskaden angeordneten versetzten Balkone regen den Dialog über den Aussenraum zwischen den Mieter an und verbinden.
Funktionalität
Das Gebäude besteht aus einem Kern und einer tragenden Aussenwand. Dazwischen kann der Raum flexibel angepasst, oder Strangsanierungen nach mehreren Jahren einfach ersetzten werden. Lichtdurchflutete fliessende Räume. Tragende Decken und Wände sind in Beton roh belassen und die Balkone sind komplett aus Stahl, verzinkt und pulverbeschichtet. Es wurde darauf verzichtet Materialien zu kombinieren, um den Prozess der Demontage und des Recyclings in Zukunft einfacher zu machen.
Umwelt
Die Wohnungen werden mit Erdwärme beheizt und die Aussenwände sind nach Minergie-A-Standard dick gedämmt. Die Grünflächenziffer konnte durch den Neubau von 5% auf 62% gesteigert werden. Ein Garten aus Mergel für die Sitzplätze Schotter- und Blumenrasen, Sträucher und Gräser hat das Mikroklima des Ortes verbessert. Meteorwasser wird Analog der Schwammstadt direkt in Sickermulden um das Haus vor Ort versickert. Neu gepflanzte Linden rechtfertigen den historischen Namen des Ortes wieder.
Wirtschaft
Durch den Familien Besitzstand des Landes konnte der private industrielle Bauherr nach dem Hochwertigen Bau- und Ausbau mit langlebigen Materialien streben. Er konnte in Oekologie der Haustechnik und in die Begrünung der Fassade investieren. So kann er diesen Bau mit gutem Gewissen an die nächste Genaration übergeben.
Vielfalt
Dem Klima der Orientierung angepasste Kletterpflanzen klettern am Rankstamm entlang, um die Unterseite des Balkons zu erreichen und schließlich die Brüstung des Nachbarn zu umhüllen. Das Landschaftskonzept für die Fassade sollte eine sinnvollere Anpassung einer einfachen grünen Fassade schaffen, wobei diese Pflanzen den Mietern einen Grund geben, sich um ihre Pflanzen zu kümmern, die auf dem Balkon ihres Nachbarn wachsen, und so eine Verbindung zwischen den Mietern stimulieren.
Kontext
Das Haus ersetzte eine delapidierte Gaststätte, die nicht mehr genutzt werden konnte. Das Haus nimmt sich den Punktbauten der Strasse an, muss die Abstandsregeln des Baureglement zu den Nachbarn folgen. Die Heterogene Baukultur entlang der Muttenzerstrasse widerspiegelt die Baugeschichte der Gemeinde Birsfelden, die in den nächsten Jahren grosse urbane Veränderungen erfahren wird. Nach langem Rechtsstreit kann die Dienstbarkeit im Süden des Grundstückes nun als Lindenpark gestaltet werden.
Genius Loci
Das Haus war als das Gasthaus Lindengarten mit Sissy's Bar ein Treffpunkt der Generation BB in Birsfelden. Dieser Ort ist daher speziell in der älteren Bevölkerung mit Identität und Erinnerungen behaftet. Heute ist der Neubau ein Gebäude das wahrgenommen und diskutiert wird. Als Eckbau trägt das Haus als Baustein mit an der Wiederbelebung des Ortes, und regt den Dialog an mit den Arbeiterhäusern des Teilzonenplanes der Fiedensgasse im Süden.
Schönheit
Die Sinnliche Wahrnehmung des südlich anmutenden Palazzo wird durch die Rankhilfen die in korbförmige Balkone übergehen, die in Form an ein Ginko Blätter aus der Natur erinnern weich gezeichnet.
Der Übergang des Innenraumes zum Aussenraum widerspiegelt das Gebaute zur Natur. Der von der Landschaftsarchitektin Karine Grand entworfene Garten ist beruhigend schön und wird von den Bewohnern im Gemeinschaftsgarten rege genutzt.
Eigenschaften
Ort
Birsfelden
Baukategorie (SIA 102)
Wohnen
Art der Aufgabe
Neubau
Art des Verfahrens
Direktauftrag
Baukosten in CHF (SIA 416)
Privat
Geschossfläche in m² (SIA 416)
1'007
Planung
2018 → 2021
Fertigstellung
2019 → 2021
Inbetriebnahme
2021
Projektbeteiligte
Architektur
Bauingenieurwesen
HLKS-Planung
Landschaftsarchitektur
Baumanagement
Bauphysik
Verkehrsplanung
Fotografie