Velokurierzentrale - Mieterausbau
Velokurierzentrale - Mieterausbau
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EINREICHUNG Nr. 443
Partizipation & Wiederverwendung
„Keine Maske, kein Schauspiel, authentisch!“ Und wie in einer grossen Wohngemeinschaft stehen im Zentrum die Küche und der Esstisch. Auf die Frage, was eine Velokurierzentrale sein muss, gibt es so viele Antworten wie Kurier:innen.
Die gelernte Velokurierin gibt es nicht. Nebst Disponenten, Mechanikerinnen und Kurierinnen sind sie gelernte Geigenbauer und Zimmerinnen, Umweltingenieurinnen und Hausbesetzer, Maschinenbauingenieur:innen, Näher, Schreiner, Sanitärinstallateurinnen, Informatikerinnen; und vor allem vielseitig interessierte und motivierte Menschen. Nebst der Gestaltung des Raumes geht es hier um die Gestaltung eines partizipativen Prozesses, in dem sich alle gemäss ihren Interessen und Kompetenzen und in allen Phasen; von der Bedürfnisformulierung und Standortsuche bis zur Bauteiljagd, Bauprozess und Umzug; einbringen können. Durch den Prozess wurde die neue Zentrale bereits vor dem Einzug Teil der Identität der Genossenschaft Veloblitz.
Texte Davos Kriterien (Selbstevaluation)
Gouvernanz
Die Breite der eigenen Kompetenzen einsetzen und gleichzeitig deren Grenzen erkennen. Von der strategischen Planung bis zum Bauprozess übernimmt die Belegschaft, gelenkt durch planende Architekten und Handwerker, einen Grossteil der Arbeiten. Strategische Entscheide werden mit externer Unterstützung breit abgestützt, den Arbeitsgruppen (Büro, Baustelle, Logistik) aber grosse Kompetenzen zugestanden.
Das Know-How über die eigene Baute ist «in house» und sichert Unterhalt und Wertschätzung.
Funktionalität
Die neue Zentrale optimiert die funktionalen Abläufe und fördert gleichsam den Austausch durch Nutzungsüberlagerungen. Die eingebauten und abgetrennten Räume sind auf ein Minimum beschränkt, lassen aber durch Grösse und Gestaltung unterschiedliche Nutzungen zu. Die Zentrale lässt viel Raum für zukünftige Entwicklung und Veränderung, schafft aber gezielt Nischen und kleine Orte mit spezifischer Nutzung und eigenständiger Atmosphäre.
Umwelt
Die Planung war eine Suche nach einer Tektonik, um möglichst viele Bauteile aus Wiederverwendung ästhetisch zu Fügen. Die Einbauten basieren auf einem Pfosten-Riegel System aus unbehandeltem und sichtbar verschraubtem Holz. Die Ausfachung erfolgt mit wiederverwendeten Gläser, Duripanel, Türen und Oblichter. Die Zentrale besteht nicht nur aus alten Baumaterialen, sondern steht in Zukunft auch als Ressource für weitere Bauprojekte bereit.
Wirtschaft
Durch die Schaffung geeigneter Räume ermöglicht der Bau die Erschliessung neuer Geschäftsmodelle und optimiert die Abläufe. Dabei werden die bewährten Grundprinzipien des Unternehmens bewahrt und auf den Bauprozess erweitert: partizipativ, transparent, Nachhaltig, robust und Ausdruck einer starken Gemeinschaft. Zum beliebten Arbeitgeber trägt auch das neue Zuhause bei.
Vielfalt
Der Austausch ist zentraler Bestandteil der räumlichen Organisation. Wie in einer Wohngemeinschaft bilden Esstisch und Küche das räumliche und soziale Zentrum. Geeignete Nutzungsüberlagerungen wurden gesucht. Der Hauptraum wird von Mechanikern genauso verwendet wir für Besprechungen, Mittagstisch und Belegschaftsversammlungen. Arbeitsplätze werden nach den aktuellen Bedürfnissen und nicht nach Funktion gewählt. Es entsteht ein Neben- und Miteinander.
Kontext
Zusammen mit der Genossenschaft Veloblitz suchen wir den passenden Kontext für die neue Zentrale und finden ihn in den SBB Werkstätten: Zentrale gelegen in der Stadt, gedeckte Zufahrt im EG, eine robuste Halle mit Raum zum Aneignen, unterschiedlichen Raumqualitäten und Potenzial zum Weiterentwickeln in einer stimmige Nachbarschaft. Gleichzeitig bringen die über 120 Kurier:innen, nicht nur zu den üblichen Arbeitszeiten, ein Maximum an Lebendigkeit und Urbanität auf das Areal.
Genius Loci
Sowohl die Genossenschaft Veloblitz als auch die SBB Werkstätten verfügen über eine starke Geschichte und Identität; die räumliche und architektonische Einzigartigkeit trifft auf ein starkes soziales Geflecht. Der Mieterausbau war ein langsamer Prozess der Zusammenführung der beiden Geschichten. Zum Beispiel mittels eigens gestalteten und von Mitarbeiter:innen in Handarbeit hergestellten Raku-Platten, welche die bestehende Farbigkeit der Halle Q ergänzt und individualisiert.
Schönheit
Die Schönheit liegt im Respektieren der vorhandenen Qualitäten und der räumlichen Ordnung sowie dem Ergänzen mit Freude. Sie liegt im Raumerlebnis von der grossen Halle bis zur gepolsterten kleinen Nische, im Nebeneinander von rohen Materialien und fein gestalteter Details und in den sich ergänzenden Geschichten der alten Halle, der wiederverwendeten Bauteilen, des Bauprozesses und des Unternehmens.
Eigenschaften
Ort
Hohlstrasse 418, Halle Q, 8048 Zürich
Baukategorie (SIA 102)
Industrie und Gewerbe
Art der Aufgabe
Übrige
Art des Verfahrens
Direktauftrag
Baukosten in CHF (SIA 416)
CHF 450'000.-
Geschossfläche in m² (SIA 416)
600
Planung
2019 → 2023
Fertigstellung
2023 → 2023
Inbetriebnahme
2023
Projektbeteiligte
Holzbau
Holzbau
Stahlbau
Andere
Andere
Projektleitung
Andere
Andere
Andere
Andere
Andere
Holzbau
Andere
Andere
Andere
Holzbau
Holzbau
Andere
Projektleitung
Andere
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Andere
Andere
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Baustellenlogistik
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